SkiClub Wanderwochenende 2016 im Ötztal
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ (Goethe)
Doch zuerst hieß es für die 36 Teilnehmer und Teilnehmerinnen Abfahrt mit dem Bus in Richtung Ötzal zum mittlerweile 3. Wanderwochenende des SkiClub Karlsbad. Viele Altbekannte aber auch neue Gesichter waren gespannt auf das anstehende Wochenende.
Bereits im Bus war die Vorfreude riesig, die Stimmung hervorragend und es wurde die eine oder andere Diskussion über unser gemeinsames Ziel und die bevorstehenden Herausforderungen geführt, immerhin gab es zwei 3000er auf unseren Wanderrouten. Neuland für die meisten der Wanderer und die Aufregung und Begeisterung wurde von Kilometer zu Kilometer größer.
Gegen 21 Uhr, als wir nach einer stressfreien Busfahrt im „Hotel zum Hirschen“ in Längenfeld angekommen waren, wurde die Vorfreude noch einmal gesteigert, nachdem erste Bergatmosphäre spürbar war. Als dann die Ötztaler Bergluft durch den Duft von Grilltellern, Cordon Bleus und anderen leckeren Abendessen ersetzt wurde, waren alle zufrieden.
Beim gemütlichem Beisammensein wurde anschließend das (Wander-)Wochenende eingeläutet.
Am Samstag hieß es dann früh raus aus dem gemütlichen Bett, um 8 Uhr war Abfahrt mit dem Bus Richtung Vent, unserem Startpunkt der Wandertouren. Angesetzt waren 4 Touren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden wobei wir auf Gruppe 4, die leichteste Gruppe dieses Mal sogar verzichten konnten da alle überaus motiviert und fit waren.
Gruppe 2 und 3 startete gemeinsam mit ihren 2 Wanderführern Richtung „Wildes Mannle“. Hier galt es ca. 800 Höhenmeter (hoch und runter) und eine Strecke von 7 km Kilometern zu bewältigen. Wer sich die Spitze selbst nicht mehr zutraute konnte unterhalb entlanglaufen, wer sich allerdings den Gipfelschnaps verdienen wollte der musste auf 3023 m aufsteigen. Da es in dieser Höhenlage den meisten Bäumchen zu frisch war, galt es hier überwiegend schmale und steinige Wanderwege, Geröllfelder, Felsen oder ehemalige Gletscherzungen zu passieren.
Gruppe 1 machte sich auf den anfangs noch recht angenehmen und später doch beschwerlichen Weg über riesige Geröllfelder zum Urkundolm auf 3134m. Zu bewältigen galt es hier insgesamt fast 1000 Höhenmeter hoch und auch wieder runter. Der Blick vom Gipfel auf die umliegenden Berge entschädigte allerdings für den Aufstieg und die dünne Luft, die den Puls doch ordentlich nach oben trieb. Dank des guten Wetters gab es einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler wie z.B. auf die Wildspitze, den höchsten Berg Nordtirols und mit 3.768m Höhe der zweithöchste Berg Österreichs. Selbst der Blick auf den Fundort von Ötzi war möglich – ein wirklich schattiges Plätzchen hat er sich da ausgesucht.
„Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist. Denn vorher gehörst du ihm.“ (Hans Kammerlander)
Nachdem die 3000er erklommen waren ging es zurück ins Hotel, wo wir die letzten Sonnenstrahlen im Biergarten nutzten, oder manche die geplagten Oberschenkel und Waden in der hoteleigenen Sauna wieder weichkochten. Am Abend gab es dann wieder Cordon Bleu, Grillteller, Schweinelendchen oder was auch immer – vermutlich das, was der Tischnachbar am Tag zu vor gegessen hatte und was einfach „saugut“ ausgesehen hat.
Im „Wohnzimmer“ des Hotels wurde der Abend dann gemütlich beendet. Hier muss auch nochmal anerkennend unsere Bedienung erwähnt werden, die nach erst 3 Tagen Dienst den einen oder anderen Sonderfall/-wunsch und unser gutes Sitzfleisch souverän gemeistert hat.
Nach einer weiteren erholsamen Nacht war die Wanderung vom Samstag bei der Treppenhausbegehung vom Bett zum Frühstück doch zu spüren. Um 8:30 Uhr war Abfahrt Richtung Oetz zum zweiten Wandertag.
Nach der Auffahrt mit der Acherkogelbahn auf 2020 m konnte jeder selbst entscheiden wie er den Tag verbringen wollte. Es galt es zu entscheiden, ob man direkt den sanften Stimmen der „Pfunds Kerle“ und den dazu passenden harmonischen Klängen des Alphorns lauschen (es war Oktoberfest auf dem Berg) oder lieber in die friedlichen Berge zu einer Wanderung aufbrechen wollte.
Die Wanderer machten sich entweder auf, den Ötztaler Besinnungsweg zu gehen oder zwei weitere Gipfel zu erklimmen.
Der Besinnungsweg von ca. 6 km ging durch Zirbenwälder, Geröllhalden, an der alten Bielefelder Hütte vorbei (1951 durch eine Lawine zerstört) und anschließend zurück zu Bergstation. Der Ausblick auf die umliegenden Berge und der Blick ins Tal und das geniale Wetter machten die Tour zu einem erneuten Erlebnis an diesem Wochenende. Die Acherbergalm auf der Mitte der Tour lud zum Verweilen und Mittagessen ein.
Der restliche Teil der Gruppe ließ sich nach dem Erklimmen des Roßkopfes (2399 m) und des Wetterkreuzkogels (2591 m) und den ebenfalls genialen Ausblicken von den beiden Gipfelkreuzen noch auf dem Oktoberfest an der Bergstation Hähnchen, Schnitzel mit Pommes oder andere Gaumenfreuden schmecken. Hier kamen dann doch auch nochmals ca. 600 Höhenmeter auf und ab sowie fast 7 km Wanderstrecke zusammen.
Zur Besinnung kamen dann aber doch beide Gruppen. Die „Pfunds Kerle“ erleuchteten die meisten und brachten alle zur Besinnung das Abschlussbier doch besser nach der Abfahrt ins Tal am Bus zu trinken.
Gegen 16 Uhr hieß es dann schnell noch alle gemeinsam aufs Gruppenfoto und dann leider auch schon wieder Abfahrt Richtung Langensteinbach. Die Stimmung im Bus war super und jeder erzählte von seinen Eindrücken und Erlebnissen der letzten 2 Tage.